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Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe und was ich von ihnen halte.

Die Männer der Division Brandenburg
Will Berthold

2006-07-29
Der Titel ließ mich ein auf oberflächliche Kriegserzählungen der üblichen Machart schließen. Tatsächlich ist "Die Männer der Division Brandenburg" ein ziemlich verstörendes Werk. Wie der Titel schon vermuten läßt wird über die Männer der Division Brandenburg berichtet. Eine Spezialeinheit der Wehrmacht die für "schmutzige" Kriegsführung - z.B. Sabotageakte im feindlichen Hinterland - zuständig war. Dabei wurde - u.A durch tragen feindlicher Uniformen - gegen die Genfer Konvention verstossen. Dem Leser wird, zu Beginn des Buches, eine Gruppe dieser Männer vorgestellt die beim Überfall auf die Sovietunion, vor dem eigentlichen Beginn der Offensive - in russischen Uniformen über die Grenze gehen um dort zwei Brücken zu sichern. Man liest so vor sich hin und denkt "Jetzt begehen Sie gleich ihre Heldentaten" und wird dann doch überrascht als dann einige der gerade erst eingeführten Protagonisten, ohne viel Tamtam, direkt draufgehen. Und so geht es Kapitel für Kapitel weiter. Neue Kameraden kommen zur Truppe und werden zerrissen, erschossen, aufgehängt, erdolcht oder erschlagen, sterben oder überleben durch dumme Zufälle um dann etwas später doch ihr Leben zu verlieren. Kaum hat man sich an eine neue Figur gewöhnt endet ihre Existenz auch schon wieder. "Den" Pro- oder An-tagonisten, den die Lesegewohnheit erwartet und sucht, gibt es in diesem Buch nicht. Dabei spiegelt die Sinnlosigkeit und Banalität mit der die Akteure aus der Handlung "entfernt" werden wohl die Sinnlosigkeit und Banalität mit der reale Menschen aus dem Leben gerissen werden, wieder. Soweit ich - als ungedienter, kriegsverschonter - das beurteilen kann. Die Bücher Remarques, die - in diesem Themenbereich - bisher einsam im Qualitätsbuch-Bereich meines Bücherregals standen, haben einen neuen Nachbarn bekommen.

Zwar kann man die "Die Männer der Division Brandenburg" nicht als literarisches Kunstwerk bezeichnen aber von seiner Intensität her ist es durchaus mit den Klassikern von Remarque vergleichbar.
Eine klare Empfehlung.

Die Männer der Division Brandenburg
Die Männer der Division Brandenburg
bei Buch.de

Die Drachenreiter von Pern
Anne McCaffrey

2006-03-03
Ein Buch. Ein gutes. Wusste ich aber schon vor dem letzten Lesen. Und es ist auch nicht bei dem Einem geblieben. Tatsächlich las ich die ganze Serie. Nach dem ärgerlichen Zwischenspiel mit Hans Dominik hatte ich einfach keinen Bock auf Experimente und wollte etwas lesen, das sowohl verlässlich unterhaltsam und auch eingermassen anspruchsvoll ist. Das läßt sich sicher ja nur von Büchern sagen die man bereits gelesen hat. Ich zog also meine Wanderstiefel an und wandelte vor meinem Bücherregal auf und ab. Ganz rechts stieß ich dann, ein lautes "JAU" der Bestätigung ausrufend, auf "Die Drachenreiter von Pern" von Anne McCaffrey. Hatte ich irgendwan in den 80ern das erste mal gelesen. Ist das erste Buch einer ganzen Reihe von Romanen die eine ganze Welt - nämlich -- wenig überraschend -- die der Drachenreiter von Pern - erschaffen.
Es gab damals auch ein C64-Spiel zu der Thematik, das ich latürmnich sofort - per Vice - wiederaufleben ließ. Zwischenzeitlich kam auch Eines für PC heraus. Eine schlechte 08/15-Produktion die stark nach Spielkonsolenkonvertierung aussieht.
Aber zurück zum "Buch". Ich habe dann, wie schon erwähnt, nicht nur das Eine gelesen sonder auch die 3-4 Anderen, dieser Reihe, die ich mir schon früher zugelegt habe. Das war dann nicht genung - jau, haben mir wieder gefallen - und inzwischen habe ich - glaube ich - die Reihe komplett. Bin mir da allerdings nicht so sicher. Sind doch Einige und nicht Alle sofort zu bekommen gewesen. "Meine Reihe" ist von einem dutzend verschiedener Verlage aus D, GB und USA. Da kann man schon 'mal den Überblick verlieren.
Aber jetzt zum Inhalt: Wenn man die Bücher in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung liest könnte man auf den Gedanken kommen das es sich dabei um Fantasy-Romane handelt da der, der klassischen Science Fiction eigene Technik-Bezug, ersteinmal, fehlt. Das es sich bei den Drachenreitern von Pern tatsächlich um klassische Science Fiction handelt wird später deutlich.
Die (chronologische) Geschichte von Pern beginnt mit dessen "Vermessung" durch ein Scout-Team im 13. Buch welches den Planeten als P.E.R.N.K (Parrallel-Erde, Ressourcen nebensächlich, für Kolonisierung geeignet) klassifiziert. Woraufhin dieser in Band 9 auch tatsächlich kolonisiert wird. Durch einen Vulkanausbruch am ersten Landeplazt sowie die Heimsuchung durch die "Fäden" fällt diese, erste, menschlich Gesellschaft auf Pern auf ein niedriges technisches Niveau zurück. Diese Fäden sind eine, alle 200 Jahre, im Schleptau eines "roten Planeten", periodisch aufretende und 50 Jahre andauernde Heimsuchung aus dem All. Kommen Fäden in Kontakt mit Bio-Materie wird diese "gefressen" und der Faden wächst. Ein effektives Mittel gegen diese Fäden ist sie bereits in der Luft zu verbrennen. Anfangs wird dies von den, mit Flamenwerfern aufgerüstesten, noch einsatzbereiten Luftfahrzeugen der Kolonisten erledigt. Da der technische Abstieg und der Verlust der Fahrzeuge aber absehbar ist, werden, mittels Genmanipulation, aus einer einheimischen Rasse von kleinen, feuerspuckenden Flugechsen große Drachen "gebaut". Diese intelligenten Wesen wählen direkt nach dem Schlüpfen, einen einzelnen Kolonisten - nun Drachenreiter - mit dem sie telephatisch kommunizieren und gegen die Fäden kämpfen. Daraus entwicklet sich ein mittelalterliches Kastensystem mit Gilden, Fürsten und den Drachenreitern die in speziellen Burgen, den "Weyrn" leben und vom Rest der Bevölkerung mit Abgaben versorgt werden. Das geht über mehrer tausend Jahre ganz gut bis dann (in Band 1.) die Zahl der Drachen und Drachenreiter, unerklärlicherweise, zu gering ist um die Bevölkerung, im anstehende Fädenfall, zu schützen. "Später" werden dann die technischen Hinterlassenschafften der frühen Kolonisten wiederentdeckt und sogar der "rote Planet", der die Fäden im Schlepptau hat, aus seiner Bahn gelenkt. Die Sprünge im Handlungsablauf sind dabei keineswegs störend. Zum Enem bietet jedes Buch einen abgeschlossenen Handlungsabschnitt und zum anderen sind es gerade diese Sprünge die die Konstante - Den Planeten - herborheben. So entsteht eine der schönen Eigenarten dieser Reihe: Anne McCaffrey schafft es, Pern als Bühne darzustellen auf der "Geschichte" stattfindet.
Dabei trifft man immer wieder auf bekannte Figuren/Namen die sich durch die ganze Reihe ziehen. Oft werden Teilhandlungen in anderen Büchern aufgenommen und aus Sicht eines anderen Protagonisten erneut erzählt. Eine faszinierende Option die natürlich nur in Roman-Reihen funktionieren kann. Besonders schön ist auch die mangelnde Berechbarkeit der Handlung. Immer wenn ich dachte: "Das muss jetzt so und so weitergehen. Kann ja gar nicht anders." wurde ich dann doch eines Besseren belehrt.
Eine Ausnahme bilden dabei die "Beziehungsgeschichten", die - mindestens - halb-happy enden. Grundsätzlich merkt man den Romanen zwar an das sie von einer Frau geschrieben wurden, Anne McCaffrey ist dabei aber nicht soo in weiblichen Klischees verfangen wie z.B. Marion Zimmer-Bradley in "Die Nebel von Avalon".
Eine weiteres Merkmal vieler Bücher ist das oft Heranwachsende die (Haupt-)Protagonisten sind welche sich gegen allerlei Widrigkeiten zu Persönlichkeiten entwickeln.
Die neuesten Bücher werden inzwischen von Anne McCaffreys Sohn Todd geschrieben, der die Reihe wohl forführen wird. Todds Bücher sind dabei keineswegs weniger fesselnd. Wie sich Pern unter seiner Regide entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

Eine ganze Serie interessanter und unterhaltsamer Romane die ich sowohl eher poetisch veranlagten Fantasy-Freunden als auch Hardcore-Techno-SF-Freaks empfehlen kann.

Dragonriders of Pern
Dragonriders of Pern bei Buch.de

Atlantis
Hans Dominik

2006-03-03
Als Jugendlicher hatte ich Land aus Feuer und Wasser vom selben Autor gelesen. Das hatte ich noch eher positiv in Erinnerung und als sich die Gelegenheit bot Atlantis als "Beifang" bei einer Auktion günstigst mitzuerstehen habe ich dann zugeschlagen.
Das (wenige) positive was über dieses Buch zu sagen ist zuerst:
Wer gerne Science-Fiction liest hat sehr selten Gelegenheit dies in einer Sprache zu tun wie sie vor 80 geschrieben wurde. Zweifelsohne sind die Romane Hans Dominiks auch "historische Dokumente" der ersten deutschen Zukunftsromane. Weiterhin ist es auch relativ unterhaltsam die, inzwischen Vergangenheit gewordene Zukunft, wie sie sich Hans Dominik vorstellte, mit der Realität zu vergleichen.
Ansonsten kann man das Buch mit einem einzigem Wort beurteilen: Würg.
Wie in allen Romanen dieses Autors, dreht sich die Geschichte um deutsche Helden - hier ein Wirtschaftskapitän und ein Bergbauingenieur - die sich tapfer im Kampf um die "Überlegenheit der weißen Rasse" hervortun.
Der Hauptantagonist wird wie ein, aus einem Propagandamachwerk der Nationalsozialisten abgekupferter, "Musterjude" dargestellt. Selbstverständlich darf neben den üblichen "typisch jüdischen" Elementareigenschaften wie Skrupellosigkeit, Korruption, Weltverschwörung, Geldgier, usw.usf. auch ein weiteres der "jüdischen Standardverbrechen" nicht ausgelassen werden: "Die Gier mit ihre schmierigen Fingern arische Jungfrauen zu begrappschen".
Möglicherweise lässt der Autor ihn im hinterem Teil des Buches auch noch kleine Kinder fressen. Soweit bin ich nicht mehr gekommen. Nach der Hälfte des Buches konnte ich mich zum Weiterlesen nicht mehr Überwinden.
Anmerkenswert ist noch das Atlantis schon 1924/25 erschien und der Autor somit noch keine Gelegenheit hatte sich anzusehen, wie - zumindest ein Teil - der von ihm gepriesenen "überlegenen weiße Rasse", dann den beschworen "Kampf der Rassen" wirklich führte. Spätere Werke sollen auch weniger faschistoid geprägt sein. Vielleicht werde ich mir Land aus Feuer und Wasser, das 1939 erschien, unter diesem Gesichtspunkt noch einmal ansehen. Vor allem um mein damaliges Urteil zu prüfen. Ansonsten kann ich von Hans Dominik nur abraten. Selbst wenn ich nach einem schwerem neurologischem Zwischenfall wirklich einmal dem Nationalsozialismus nahe stehen sollte, würde ich dieses wirklich schlechte Buch gelangweilt weglegen da die Charaktere eindimensional und die Handlung in so vorhersehbaren Bahnen dahinrollt wie eine Spielzeugeisenbahn auf den Gleisen eines Starter-Sets.
An Atlantis hätte wohl (oder hat?) auch Goebbels Freude gehabt. Wer gerne "Landser-Heftchen" liest wird an diesem Buch sowohl ideologisch seine Freude haben als auch stilistisch nicht überfordert werden. Allen anderen kann ich nur abraten.

Ein wirklich schlechtes Buch.


Atlantis
bei Buch.de

Die Nebelgeister
Lena Falkenhagen

2006-02-20
Ein Taschenbuch aus dem Das Schwarze Auge-Universum.
Von den DSA-Romanen die ich bis jetzt gelesen habe, das, mit Abstand, Beste.
Aus dem Tempel des Efferd in Havena verschwindet die Efferd-Perle und Efferdan ui Bennain, Bruder des Königs Cuanu ui Bennain, wird mit der Untersuchung des Vorgangs beauftragt. Bald wird auch die "Gräfin der Unterstadt" und Anführerin der, Nebelgeister genannten, Schmuggler von Havena, Rondriane Kevendoch, mit ihrer Truppe in den Fall verwickelt. In einem zweitem Strang der Erzählung erlebt Efferdwin, ein junger und zunächst naiver Efferd-Novize, hilflos mit, wie es zur Flutwelle kam die Havena zu seiner Blütezeit nahezu vernichtete.
Beide Stränge gehen, zum Ende hin, sehr schön ineinander auf. Ein oder zwei Schwächen - allerdings nicht sonderlich störende - muss man dem Buch allerdings ankreiden. Im "großen Finale" hat man den Eindruck das einige Charaktere lediglich zum "Auffüllen" der Szenerie, bzw. zum Verlängern der Story, dienen. Besonders auffällig ist dies bei Efferdans Geliebter, der Neckerin Leiella, die nur kurz auftritt und sonst überhaupt nicht in die Geschichte findet. Die Figur wirkt wie nachträglich dazugeschrieben.
Für DSA-Freunde des Efferds und Abenteurer die in Havena unterwegs sind ein gleichzeitig sehr informatives wie auch unterhaltsames Buch.
Von den kleinen Schwächen abgesehen ist das Buch sehr schön und geschrieben. Man fühlt sich nahezu ins alte und neue Havena versetzt. Die Kombination aus gut erzählter Geschichte mit historischen und lokalen Hintergrundinformationen macht dieses Buch besonders wertvoll.

Insgesamt also ausgesprochen empfehlenswert.


Die Nebelgeister
bei Buch.de

Katzenspuren
Christel Scheja

2006-02-16
Ein Taschenbuch aus dem Das Schwarze Auge-Universum.
Der Krallenmeister des Geheimbundes der Daishinim versucht die 7 Katzenblut-Steine in seinen Besitz zu bringen. Mit deren Hilfe wäre er in der Lage allen seinen Helfern magische Fähigkeiten zu verleihen was dem, versteckt im Untergrund existierendem, Bund eine "Wiederauferstehung" wenn nicht sogar Machtübernahme erlauben würde.
Dies wollen der Hauptmann der Stadtwache Rashduls, der Ordensritter Ilnama ay Shorn, und seine langjährige Widersacherin Djamila, Königin der Diebe von Rashdul, verhindern. Der Gegensatz der beiden zur Kooperation gezwungenen Protagonisten hätte eigentlich hervorragend dazu getaugt Spannung zu erzeugen, plätschert aber - wie das Gros der Handlung - eher lustlos dahin.
Interessanter ist da schon die Geschichte in der Geschichte über Koshul, der vom Krallenmeister mit der Beschaffung der magischen Steine beauftragte Daishinim, der vielschichtiger gezeichnet wird als alle anderen Charaktere des Romans.
Die "Liebesgeschichte" zwischen Djamila und Ilnama ay Shorn erinnert stark an Ärzteromane mit Dornenvögelthematik ist aber nicht so aufdringlich eingebaut das man(n) es nicht einfach Überlesen könnte.
Die erste Hälfte des Buches etwas weniger langatmig und dafür die zweite ausführlicher sein dürfen.

Insgesamt aber eine interessante Geschichte mit Hintergrundinformationen über Gegend der Wüste Khom.


Katzenspuren
bei buch.de

Die Gabe der Amazonen
Ulrich Kiesow

2006-01-25
Ebenso wie Unsterblicher Traum ist auch dieses Buch "Begleitliteratur" zum Rollenspiel Das Schwarze Auge. Die nicht allzu hohen Erwartungen an dies Literaturgattung erfüllt es allerdings. Die Geschichte ist stimmig erzählt und erscheint aus "einem Guß" zu sein. Der Stil ist nicht sehr eloquent und die Handlung auch nicht sehr komplex aber dafür ist es handwerklich sauber geschrieben.

Ein nicht herausragendes aber solides Machwerk.


Unsterblicher Traum
Patricia Renau

2006-01-23
Eines der beiden Bücher die ich ausgeliehen bekommen habe um mir, für meinen Einstieg in das Rollenspiel Das Schwarze Auge, Hintergrundwissen über Aventurien, die Welt in der das Rollenspiel situiert ist, anzueignen. Solche "Begleitliteratur" erfüllt in der Regel ihren Zweck, dem Rollenspieler Atmosphäre und auch ein paar Anregungen mitzugeben. Vor einigen Jahren habe ich schon eine Reihe solcher Bücher - aus der Battletech-Welt - gelesen und erwartete sicherlich keine große Literatur. Unsterblicher Traum ist allerdings eines der eher höherwertigen Exemplare seiner Gattung. Vielleicht weil der Traumstrang so stark an Undine/Rusalka erinnert. Die Geschichte wird wirklich schön entwickelt und mensch fragt sich tatsächlich eine ganze Zeit wie die beiden "Erzählstränge" zusammenfinden werden. Zum Ende hin wird das Buch allerdings zunehmend schwächer. Die Auflösung, driftet ins allzu Triviale und hinterlässt den Eindruck das es "Hoppla-Hopp" zu Ende gebracht wurde.

Insgesamt eines der besseren Bücher seiner Kategorie.


Das Schwarze Auge, Unsterblicher Traum
bei Buch.de

Die Männer der Ulysses
Alistair MacLean

2006-01-17
Das Buch hatte ich vor Jahren - als Teenager - schon einmal im Urlaub gelesen. Damals hatte mich seine düstere Atmosphäre fasziniert und ich war gespannt wie das Buch Jetzt, wo ich 20 Jahre älter war, auf mich wirken würde. Tatsächlich konnte ich einige Unterschiede feststellen. Die "Ulysses" ist ein (fiktiver) britischer leichter Kreuzer der während des zweiten Weltkriegs zur Sicherung der alliierten Geleitzüge nach Murmansk eingesetzt wurde. Bei dem Buch handelt es sich also um einen Kriegsroman. Und zwar um einen der die Vernichtung "auf Raten" dieses Schiffes und seiner Besatzung erzählt. Dabei spiegelt sich die erbarmungslose Zerstörung des Schiffes in der gleichzeitigen Zerstörung der Existenzen, der einzelnen Besatzungsmitglieder wieder. Und gerade an diesen Stellen - ohne hier zu viel verraten zu wollen - trägt der Autor - für meinen Geschmack - etwas dick auf.

Insgesamt aber ein stimmiges Buch das einen Einblick in die Leiden und die Opfer der Menschen erlaubt, die damals in den realen Geleitzügen fuhren uns starben.


Die Männer der Ulysses
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Angela's Ashes
Frank McCourt

2006-01-15
Frank McCourt beschreibt hier seine Kindheit in ärmlichen Verhältnissen in den USA, aber hauptsächlich in Irland. Ein solches Elend hätte ich - ohne die zeitgeschichtlichen Bezüge im Buch - in einem früherem Jahrhundert, als in dem gerade vergangenem, vermutet.
Das Buch beschreibt zwar die deprimierend schlechten Lebensbedingungen in denen McCourt aufwuchs, hat aber ihn und seine Jugend als eigentliches Thema. Wider Erwarten wird Diese - im Kontrast zur düsteren Umgebung - sehr unterhaltsam und witzig erzählt. Während des Lesens musste ich regelmäßig laut los lachen.
Auf dem Buchrückseite wird ein Film erwähnt. Wäre interessant herauszufinden wie der erzählerische Wortwitz auf der Leinwand umgesetzt wurde. Oder auch nicht (umgesetzt wurde).

Das Buch ist auf jeden Fall gut zu Lesen, kurzweilig und empfehlenswert.


Achtung Panzer!
Heinz Guderian

2006-01-11
Eines der Standardwerke der mobilen Kriegsführung.
In diesem, erstmals 1937 erschienenem Buch, erläutert Guderian warum mit dem Auftauchen des "Tanks" eine neue Art der Kriegsführung notwendig ist - bzw. wurde - und wie diese Aussehen sollte.
Im ersten Teil des Buches beschäftigt er sich mit der exemplarischen Analyse einiger entscheidender Schlachten und Gefechte im 1. Weltkrieg. Dabei werden die verwendeten Strategien/Taktiken und Technologien kritisch betrachtet. Aus den Erfolgen und Fehlschlägen beim Einsatz von Panzern entwickelt er dann eine Strategie der mobilen Kriegsführung die er im zweiten Teil des Buches erläutert.
Es ist verblüffend die Gedanken zu verfolgen deren Umsetzung, wenig später, die Wehrmacht in die Lage versetzte halb Europa in Schutt und Asche zu legen. Interessant sind auch die Anmerkungen von Paul Harris (von 1992) die helfen, einige Aussagen und Irrtümer Guderians zu verstehen bzw. überhaupt zu bemerken.

Gehört in jede militärhistorische Bibliothek.


Achtung-Panzer!
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