2006-03-03
Ein Buch. Ein gutes. Wusste ich aber schon vor dem letzten Lesen. Und es ist auch nicht bei dem Einem geblieben. Tatsächlich las ich die ganze Serie.
Nach dem ärgerlichen Zwischenspiel mit Hans Dominik hatte ich einfach keinen Bock auf Experimente und wollte etwas lesen,
das sowohl verlässlich unterhaltsam und auch eingermassen anspruchsvoll ist.
Das läßt sich sicher ja nur von Büchern sagen die man bereits gelesen hat. Ich zog also meine Wanderstiefel an und wandelte vor meinem Bücherregal auf und ab.
Ganz rechts stieß ich dann, ein lautes "JAU" der Bestätigung ausrufend, auf "Die Drachenreiter von Pern" von Anne McCaffrey.
Hatte ich irgendwan in den 80ern das erste mal gelesen. Ist das erste Buch einer ganzen Reihe von Romanen die eine ganze Welt - nämlich -- wenig überraschend -- die der Drachenreiter von Pern - erschaffen.
Es gab damals auch ein C64-Spiel zu der Thematik, das ich latürmnich sofort - per Vice - wiederaufleben ließ.
Zwischenzeitlich kam auch Eines für PC heraus. Eine schlechte 08/15-Produktion die stark nach Spielkonsolenkonvertierung aussieht.
Aber zurück zum "Buch". Ich habe dann, wie schon erwähnt, nicht nur das Eine gelesen sonder auch die 3-4 Anderen, dieser Reihe, die ich mir schon früher zugelegt habe.
Das war dann nicht genung - jau, haben mir wieder gefallen - und inzwischen habe ich - glaube ich - die Reihe komplett. Bin mir da allerdings nicht so sicher. Sind doch Einige und nicht Alle sofort zu bekommen gewesen.
"Meine Reihe" ist von einem dutzend verschiedener Verlage aus D, GB und USA. Da kann man schon 'mal den Überblick verlieren.
Aber jetzt zum Inhalt: Wenn man die Bücher in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung liest könnte man auf den Gedanken kommen das es sich dabei um Fantasy-Romane handelt da der, der klassischen Science Fiction eigene Technik-Bezug, ersteinmal, fehlt.
Das es sich bei den Drachenreitern von Pern tatsächlich um klassische Science Fiction handelt wird später deutlich.
Die (chronologische) Geschichte von Pern beginnt mit dessen "Vermessung" durch ein Scout-Team im 13. Buch welches den Planeten als P.E.R.N.K (Parrallel-Erde, Ressourcen nebensächlich, für Kolonisierung geeignet) klassifiziert. Woraufhin dieser in Band 9 auch tatsächlich kolonisiert wird.
Durch einen Vulkanausbruch am ersten Landeplazt sowie die Heimsuchung durch die "Fäden" fällt diese, erste, menschlich Gesellschaft auf Pern auf ein niedriges technisches Niveau zurück.
Diese Fäden sind eine, alle 200 Jahre, im Schleptau eines "roten Planeten", periodisch aufretende und 50 Jahre andauernde Heimsuchung aus dem All. Kommen Fäden in Kontakt mit Bio-Materie wird diese "gefressen" und der Faden wächst.
Ein effektives Mittel gegen diese Fäden ist sie bereits in der Luft zu verbrennen. Anfangs wird dies von den, mit Flamenwerfern aufgerüstesten, noch einsatzbereiten Luftfahrzeugen der Kolonisten erledigt.
Da der technische Abstieg und der Verlust der Fahrzeuge aber absehbar ist, werden, mittels Genmanipulation, aus einer einheimischen Rasse von kleinen, feuerspuckenden Flugechsen große Drachen "gebaut".
Diese intelligenten Wesen wählen direkt nach dem Schlüpfen, einen einzelnen Kolonisten - nun Drachenreiter - mit dem sie telephatisch kommunizieren und gegen die Fäden kämpfen.
Daraus entwicklet sich ein mittelalterliches Kastensystem mit Gilden, Fürsten und den Drachenreitern die in speziellen Burgen, den "Weyrn" leben und vom Rest der Bevölkerung mit Abgaben versorgt werden.
Das geht über mehrer tausend Jahre ganz gut bis dann (in Band 1.) die Zahl der Drachen und Drachenreiter, unerklärlicherweise, zu gering ist um die Bevölkerung, im anstehende Fädenfall, zu schützen.
"Später" werden dann die technischen Hinterlassenschafften der frühen Kolonisten wiederentdeckt und sogar der "rote Planet", der die Fäden im Schlepptau hat, aus seiner Bahn gelenkt.
Die Sprünge im Handlungsablauf sind dabei keineswegs störend. Zum Enem bietet jedes Buch einen abgeschlossenen Handlungsabschnitt und zum anderen sind es gerade diese Sprünge die die Konstante - Den Planeten - herborheben. So entsteht eine der schönen Eigenarten dieser Reihe: Anne McCaffrey schafft es, Pern als Bühne darzustellen auf der "Geschichte" stattfindet.
Dabei trifft man immer wieder auf bekannte Figuren/Namen die sich durch die ganze Reihe ziehen.
Oft werden Teilhandlungen in anderen Büchern aufgenommen und aus Sicht eines anderen Protagonisten erneut erzählt. Eine faszinierende Option die natürlich nur in Roman-Reihen funktionieren kann.
Besonders schön ist auch die mangelnde Berechbarkeit der Handlung. Immer wenn ich dachte: "Das muss jetzt so und so weitergehen. Kann ja gar nicht anders." wurde ich dann doch eines Besseren belehrt.
Eine Ausnahme bilden dabei die "Beziehungsgeschichten", die - mindestens - halb-happy enden. Grundsätzlich merkt man den Romanen zwar an das sie von einer Frau geschrieben wurden, Anne McCaffrey ist dabei aber nicht soo in weiblichen Klischees verfangen wie z.B. Marion Zimmer-Bradley in "Die Nebel von Avalon".
Eine weiteres Merkmal vieler Bücher ist das oft Heranwachsende die (Haupt-)Protagonisten sind welche sich gegen allerlei Widrigkeiten zu Persönlichkeiten entwickeln.
Die neuesten Bücher werden inzwischen von Anne McCaffreys Sohn Todd geschrieben, der die Reihe wohl forführen wird. Todds Bücher sind dabei keineswegs weniger fesselnd. Wie sich Pern unter seiner Regide entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
Eine ganze Serie interessanter und unterhaltsamer Romane die ich sowohl eher poetisch veranlagten Fantasy-Freunden als auch Hardcore-Techno-SF-Freaks empfehlen kann.
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